Die Nazis sitzen im Bundestag, der Klimawandel ist unaufhaltbar, überall ist Krieg, Seuchen zerrütten die Menschheit, Rassismus und Sexismus nehmen Überhand auf der ganzen Welt. Na und? Am Ende is das eh egal. Und wenn es egal ist, weil wir eh alle sterben, dann können wir wenigstens lachend in die Kreissäge rennen. Das ist das Ziel von Moritz Neumeier, Stand Up Comedian, Satiriker, Raucher, Vater. In der Peripherie der Nichtigkeiten wühlt er, berichtet aus seinem Leben. Vom Leben mit Kindern, dem Auftreten, den eigenen Unzulänglichkeiten, der Wut und den Zweifeln. Das ist ungeschönt, radikal, manchmal zu doll – und vor allem unfassbar witzig. Und selbst wenn man es nicht witzig findet. Am Ende is es ja eh egal. Moritz ist im Fernsehen bei wichtigen Sendungen zu sehen, er hat Preise gewonnen, die wichtig sind und gleichzeitig ist nichts so egal, wie so eine Aufzählung. Also überzeugt euch selbst und kommt vorbei. Oder halt nicht.
Am Ende is eh egal.
Über Moritz Neumeier: Laut, politisch, sensibel – Moritz Neumeiers Stand Up Comedy zu beschreiben ist nahezu unmöglich. Er springt von abstrusesten Fantasien zur harten Realität, verpackt seinen Alltag in unverfälschte und derbe Sprache. Er bleibt bescheiden, stellt sich nie in den Mittelpunkt. Denn dieser Platz gehört einzig und allein seiner ungebrochenen Ehrlichkeit. Er spricht offen über seine Depressionen und trotzdem muss man die ganze Zeit lachen. Zu roh ist sein Humor, zu gewaltig die Pointen. Mit nur wenigen Gesten verzeiht das Publikum jeden moralischen Fehltritt, zeitgleich schafft er eine absurde Energie im Raum, es fehlen nur Millimeter bis zur Revolution – Moritz beherrscht das Publikum und dieses lässt sich gerne führen. Und doch bleibt er ein trauriger Clown. Nie ist er sich zu schade, sich zum Affen zu machen, zu verausgaben oder zu leiden – das Lachen des Publikums ist ihm Dank genug. Denn ein Leben ohne Bühne wäre für ihn undenkbar. Dann wäre er pausenlos bei seinen Kindern.